Die trügerische Ruhe vor dem Sturm, absolute Planlosigkeit oder wo stehen wir jetzt eigentlich?
Jeden Tag lesen wir in den Medien die aktuellen Infektionszahlen des Coronavirus. Wir haben das jetzt auch mal veröffentlicht, wenngleich wir davon nicht überzeugt sind. Sieht man sich die Zahlen an, muss man sich die Frage stellen: Worauf beziehen sich die Daten? Zahlen – im Vergleich zu was? Wenn wir im Landkreis an irgend einem Tag einen Toten zu beklagen haben, der an den Folgen des Virus verstorben ist – wie viele Menschen sind im Landkreis im selben Zeitraum verstorben und wenn, woran?
Wie viele starben an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, an Krebs und wenn ja, dann welche Krebsart? Eine „die ist sowieso kaum heilbar“ oder eine „das hätten wir jetzt aber nicht gedacht“? An einem Verkehrsunfall, Unfall, Ehestreit, Drogenmissbrauch, Blutvergiftung, nach einer Operation, einer schweren Erkrankung, etc…..Und bitte dann auch – ob mit Vorerkrankung, Risikopatient oder falscher Diagnose.
Wir sind betroffen und gleichzeitig seltsam fasziniert von den Zahlen. Dabei haben wir weder einen Vergleich zu anderen Todesfällen, noch hilft uns das weiter. Und vor allem, es macht sich langsam eine ansteigende“Coronamüdigkeit“ breit – man kann es nicht mehr hören oder lesen, wirkt abgestumpft und scheint sich gewöhnt zu haben. Dumm nur, dass das Virus noch da ist.
Die Schlagzeile des Tages
Manch eine Zeitung lebt derzeit von den ewig aufpoppenden Schlagzeilen und lockt oftmals die Leser in eine Bezahlfalle, in dem sie Artikel schlagzeilenträchtig anpreist mit Texten, deren Inhalt sich dann als harmlos oder nichtssagend herausstellt.
Und wir bewegen uns medial in einem Sektor zwischen „tödlicher Gefahr“ und „ist es nicht schon vorbei“?
Virologen sind die Influencer der Tage, die mit immer neuen Aussagen in diversen Fernseh- und Zeitungsformaten ein Virus zu erklären versuchen, von dem man nur zwei Dinge weiß:
- Es verhält sich anders, als ein gewöhnliches Virus
- Es ist da und wir werden es irgendwie nicht los
Fing es doch harmlos an mit einem „irgendwo in China haben Fledermäuse eine Viruserkrankung, die die Lunge befällt, übertragen“ ging dann in ein „ja, wir haben ein Auge dafür, ob jemand, der aus dem Gebiet des Virus anreist, Erkrankungssymptome aufweist, dafür brauchen wir keinen Test“ sowie der Frage „warum sterben die Menschen in Italien so schnell“ und einer ersten Lösung „im Sommer geht es weg, wie die Influenza“ „hm, vielleicht doch nicht, in Spanien sind ja sommerliche Temperaturen“ bis hin zu einem „Kann auch sein, dass es ein künstliches Virus ist, ist in Wuhan nicht so ein Labor für Biogaswaffen?“ und einem „wir machen mal einen halben Lockdown“ und jetzt sind wir bei „nee, wir machen lieber wieder auf, sonst weinen die großen Wirtschaftsunternehmen wie Lufthansa, Adidas, Volkswagen und Co“. Ja, es weinen auch die kleinen Betriebe, aber die Bundesregierung verspricht ja vollmundig finanzielle Hilfen. Es ist zwar sicherlich einfacher, eine Spenderniere zu bekommen, als den Antrag auszufüllen und am Ende Geld zu erhalten, aber es geht! Notfalls verzichten die Politiker auf ihre Diäten…. Nee, Scherz! Da helfen wir doch netterweise einander – wobei diese Hilfe oft eher einseitig ist – Einige erwarten Hilfe, sind umgekehrt aber nicht dazu bereit.
Und was ist mit den Kulturschaffenden? Ach Kultur! Damit ist eh kein Geld zu verdienen… *towhomitmayconcern! Die könnten doch auch Spargelstecher sein oder so. Ja, und dumme Leute könnten auch im Park Blätter suchen und dann mal gepflegt ihre vorlaute Klappe halten.
Bei den Leuten kommt das alles dann so an:
- Dezember 2019 – Guckt Tagesschau: Da ist irgendwo ein Virus. Sind noch Chips da? Gleich kommt Rosamunde Pilcher im Fernsehen
- Ach so, das kann auch zu uns kommen. Aber was haben wir mit China zu tun?
- Nee, das sehen die ja, ob jemand krank ist
- Nee, doch nicht
- Ist ja wie die Grippe, nur mit mehr Husten
- Nee, doch nicht
- Wir sollen jetzt unsere Hände waschen
- Volkshochschule startet Kurse für Männer: Wie wasche ich nach dem Klo die Hände?
- Hau ab, Du hast gehustet! – Ich hab Asthma! – LÜG NICHT!!
- Es sterben nur alte Leute.
- Alte Leute: „????“
- Nee, doch nicht.
- Mit Erkältungssymptomen nicht mehr zum Arzt. – Wohin dann? – Keine Ahnung.
- Wir bauen mal ein paar Testzelte vor den Krankenhäusern auf, dann stecken sich die Leute nicht an
- Man könnte auch Abstand halten
- Besser keine Besucher mehr im Krankenhaus
- Besser wir machen bis nach Ostern mal die Schulen zu
- Und die Läden
- Ach scheisse, alles bis auf Apotheke, Drogerie, Supermarkt und äh, was noch so da rein passt
- Baumärkte sind systemrelevant
- Sie wollen Homeoffice machen? Mit welcher Begründung?
- Netflix ist ja super…
- Wie wäre es mit einem Lockdown wie in Österreich oder Spanien?
- …. bisschen zumachen reicht auch
- Unser deutsches Gesundheitssystem ist das beste Weltweit
- Wir sind super ausgestattet (… ist noch Mundschutz da? Was heißt das, es gibt keine Desinfektionsmittel mehr? Okay, dann tragen wir die Masken eben täglich und lüften sie zwischendurch)
- Die Pflege ist doch wichtig
- Wir klatschen mal, dann freuen die sich
- Ein Mittel gegen Malaria soll helfen
- Nee, doch nicht
- Nur Menschen, die Iboprufen genommen haben, sterben
- Nee, doch nicht
- …. ohne Toilettenpapier geht gar nichts!
- Die letzte Rolle Klopapier gehört mir – da lass ich nichts drauf kommen
- Hefe, Nudeln und Brot. Damit kommt man lange aus
- Bleibt zu Hause? – Ich muss aber in den Supermarkt
- Homeschooling ist toll.
- Nee, doch nicht.
- Dann nähen wir halt einen Gesichtsschutz
- Mundschutz hilft gar nicht
- Oder doch?
- Community Masken sind freiwillig
- Oder dringend zu empfehlen
- Wer nicht mindestens einen Schal trägt muss ein Bußgeld bezahlen
- … damit kann man auch stundenlang Zug fahren
- …. und Fußball – das könnten die doch tragen. Soll Adidas Mundschutz passend zum Trikot nähen
- Wie, ich atme meinen eigenen verbrauchten Sauerstoff ein?
- Die Bundeskanzlerin hat aber gesagt… – Nichts da, ich bin hier der Boss! *Bayern hat wieder eine Monarchie
- Großveranstaltungen werden abgesagt – Frage: Wie definieren die wohl „groß“?
- Das Oktoberfest ist abgesagt. München trägt Trauer.
- Lass uns die Geschäfte wieder aufmachen
- …. und die Schulen – mal sehen, wie das Virus da reagiert
- Was soll denn schon passieren
- Ist das Virus schon vorbei? So schlimm war das gar nicht
- Die Kanzlerin sagt aber, wir sind am Anfang einer Pandemie
- Ach, wir sind doch nicht in den USA, in Schweden passiert doch auch nichts
- …. die wären sowieso gestorben
- Jetzt sind bestimmt alle immun
- In China wurden Geheilte erneut positiv auf das Virus getestet
- Der Wendler kriegt ne neue Nase
- Ob die beim H & M Sale haben?
- Benzin ist so billig – wo fahren wir mal hin?
- Nee, die haben schon wieder aufgemacht, nur Masken sollen wir nehmen.
- Die Impfgegner empfehlen auch Masken, statt Impfen
- Und Vitamin C, das hilft eigentlich immer. Und Globuli. Und Baumstreicheln.
- Trump empfiehlt Desinfektionsmittel zu spritzen
- Aus seiner Familie will keiner anfangen
- Die Luft riecht so komisch, so sauber
- Das geht aber gegen die Grundrechte
- Diktatur, Demokratie, ist doch egal, fängt alles mit D an
- Kann auch mit dem Klimawandel zusammenhängen.
- Ob Malle schon wieder auf hat?
- Dann fahren wir eben im Sommer an die See, ist auch egal
- Sind noch Chips da?
Fassen wir den derzeitigen Stand doch mal grob zusammen:
Es gibt ein Virus, über das man nicht genug weiß und das sich stets ändert, so dass die Virologen, Wissenschaftler, Politiker und letztendlich wir alle im Dunklen tappen.
Aluhutträger haben tolle Ideen. Und die Erde ist eine Scheibe.
So lange kein sicherer Impfstoff, so lange keine Entwarnung.
Pandemie heißt weltweit, also auch bei uns im Dorf.
Wenn man alles zu macht und sich das Virus dann nicht vermehrt, heißt es nicht, dass man aufmachen kann.
Ist wie beim Sex:
Mit Kondom- sicher.
Ohne Kondom (oder vergleichbar) – unsicher.
Man hört ja nicht auf, ein Kondom zu nehmen, weil es funktioniert. Also warum die Maßnahmen lockern, wenn sie funktionieren?
Der Schutz liegt beim Virus nicht in der Zeitspanne, sondern in der Pause.
Oder ist wie Fallschirmfliegen: Gegen den tödlichen Aufprall hilft ein Fallschirm. Auch nach 100 Mal Abspringen fliegen wir nicht von allein.
Wir brauchen einen sicheren Fallschirm, sonst können wir an den Folgen des Coronavirus nach wie vor STERBEN. Also „nicht nur“ die Risikopatienten, die übrigens gern leben möchten, sondern wir alle. Sie, ich, der doofe Nachbar, die Lehrerin, der nette Rentner von gegenüber, die Dame an der Kasse im Supermarkt, der Krankenpfleger, der Busfahrer, die Schülerin, die Erbtante, Brad Pitt, Madonna, der Papst, egal.
Denkt mal drüber nach…. Schönen Sonntag und bleibt gesund!