Stadt mit morbidem Charme, großer Vergangenheit und eher düsterer Zukunft. Inspirationsstätte für Künstler aller Jahrhunderte. Und ein deutscher Star mit manchmal abgründigem Charme, der zu ihr fand, dort lebt und davon zu erzählen weiß: Venedig / Tukur / seine Erzählung „Die Seerose im Speisesaal“. Von allen Dreien soll hier die Rede sein. Es wird auch vorgelesen aus der „Seerose*“, denn – warum es leugnen – treffender kann man nicht über Venedig spinnen…
Ich war ziemlich oft in Monte Carlo, diesem ebenso sterilen wie ohne Zweifel auch faszinierend-verruchten Felsennest, der Heimat von Hôtel de Paris-Mythos und Sporting Club, Jimmy’z und Grand Casino, Rascasse-Kurve und Larvotto-Strand. Ich weiß nicht wirklich warum, aber 25 mal werden es inzwischen gewesen sein, dass ich diesen stolzen Stadtstaat Monaco besuchte. Zurück blieb jedes Mal ein Nachgeschmack von Faszination, Neugierde, Verwirrung, und einer gewissen Abneigung.
Dabei habe ich es mir eigentlich immer gut gehen lassen. Ein paarmal war ich Gast bei Josef, einem osteuropäischen Klaviervirtuosen mit dem seltenen Titel „Staatspianist“, Luxemburgischer Staatsbürger, Frauenfreund. Nach einem Unfall, bei dem ihm am rechten Ringfinger Nerven und Sehnen durchtrennt wurden, in ein Appartement an der Avenue Princesse Grace zurückzog (er hatte seine Finger gut versichert)
Ein paar Mal stieg ich im „Hermitage“ auch mal im „Loew’s“, (je nachdem, welcher Sender, welche Zeitung die Spesenrechnung bezahlte).
Bosporus Boy Kapitel Côte d’Àzur: Blau mit Flecken
Luxus, guter Geschmack und mediterranes Flair – das ist die Côte d’Azur. Beim Klang von Ortsnamen wie Antibes, Nice, Cannes denke ich an Glamour und mediterranen Hedonismus. Ihr Charme liegt im Nebeneinander von Exklusivität, Yachten und Palais am Meer – ein Mix prickelnder als Champagner. Ich habe hin und wieder einen Schluck davon gekostet. Was bleibt sind Erinnerungen eines Gastes im Dolce Vita.
Hasan Cobanli zum 100sten Geburtstag der Fürstin „Manni“ Wittgenstein
Bestsellerautor Hasan Cobanli mit Fürstin Marianne zu Sayn-Wittgenstein-Sayn – Foto: Cobanli privat
Wenn Fürstin Marianne zu Sayn-Wittgenstein-Sayn ihre Urlaubsfotos zeigt, schaut jeder gerne hin. Als ich zum ersten Mal die Ehre hatte, musste ich in den Keller ihres Fuscheler Jagdhauses kriechen (und stieß mir an der Treppe den Kopf blutig und selbst da klebten Fotos) und die riesigen roten Alben hoch schleppen. Jedes Jahr wurden es 3 rote Riesen-Alben mehr. Damals gab es noch kein „Mamarazza“ Buch und keine „Sayn-Wittgenstein Collection“. Ich wünschte heute, ich hätte die Idee zu diesen Büchern gehabt. Aber andererseits hätte ich mich mit Manni zu Tode gezankt bei der Auswahl. Sie hat ihren eigenen Willen, die Fürstin. Aber das ist eine andere Geschichte.
Es gibt Orte in der großen weiten Welt, die einen immer wieder zurück holen, die einen nicht mehr loslassen, an die man mit Wehmut oder Kribbeln denkt, wie an eine Geliebte. Meistens sind diese Orte sehr, sehr weit weg – remote, wie man sagt, entlegen. Und umweht von einer gewissen Tragik, auch das: Mauritius ist so ein Ort.
Menschen mit überdurchschnittlichem Intelligenzquotienten haben es nicht unbedingt einfacher als ihre normalen Zeitgenossen. Die klugen Köpfe treffen sich deshalb bei Mensa, dem Verein der Superhirne. Die heutige Sonntagskolumne von Hasan Cobanli.
Hasan Cobanli beschreibt ein paar sehr persönliche Erinnerungen an St. Tropez, das es immer geben wird und doch nie wieder so – und zwei Frauen, die er dort erlebte. Dazu ein Gespräch mit dem Autor und Diplomaten i.R. Jörg von Uthmann über St. Tropez gestern und heute
Hasan Cobanli lebt als Journalist, Buch- und Fernseh-Autor in München. Bisher erschienen sind seine Familienchronik „Der Halbe Mond“, sowie der C. H. Beck-Bestseller „Erdoganistan, der Absturz der Türkei und die Folgen für Deutschland“. Jetzt schreibt er regelmäßig als Gastautor für Scarlett. Heute geht es in einem besonderen Reisebericht über Sizilien.
Kommentare deaktiviert für Die Kolumne: „Der Enkel des Gattopardo“ – ein etwas anderer Reisebericht
2. Juni 2019
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